Nicht vom Beckenrand springen!

Vielleicht sollte die Bademeisterin auch ein Buch schreiben, Arbeitshypothese: "Ohne den Feminismus könnten nicht so viele Frauen schwimmen!" Nee, zu lang, hm, "Karriere und Schwimmen - Frauen können beides!"

Immer wieder sonntags beantwortet Dr. Elisabeth Binder Fragen aus dem Volk der Tagesspiegel-Leser. Wobei Volk wohl vor allem die Bewohner Wannsees meint. Gestern las ich das Problem von Anna:

"Habe alle vierzehn Tage eine Gartenhilfe und gebe dem Mann immer eine Flasche Mineralwasser mit Glas. Selten trinkt er aus, manchmal fehlt nur wenig in der Flasche. Das Glas benutzt er nie. Es tut mir leid, das alles wegzuschütten."

"Oh Gott", entfuhr es mir. Könnte Leiden in fernen Ländern gelindert werden, wenn der Gärtner zum Glas griffe, so dass der Rest an "Wasser für die Welt" gespendet werden könnte?

Frau Dr. Binder schlug vor, statt einer großen zwei kleine Flaschen Wasser hinzustellen. Und darüber zu reden! "Wer weiß, vielleicht trinkt der Mann ja nur ein paar Schlucke, um Ihre Gastfreundschaft zu würdigen, und hat Angst, Sie zu kränken, wenn er gar nichts nimmt." Daraus lernen wir fürs Leben: "Wer lernt, über kleine Dinge mit Fremden effektiv zu kommunizieren, wird auch große Probleme leichter lösen."

Was Frau Dr. Binder wohl zu notorischen Beckenrandspringern sagt?

Gestern war die Bademeisterin im Mehringhof und hat Heinrich Pachl gesehen, sehr schönes Kabarett! Jetzt weiß die Bademeisterin, was Mitternachtsschlosser sind. Finstere Gestalten...

Die Bademeisterin war unterwegs, mit der Bahn. Und auch die Bahn weiß, dass ihre Fahrgäste unterwegs sind.

Zugbegleiter: Über die Anschlüsse auf den Unterwegsbahnhöfen informieren Sie sich bitte im Faltblatt "Ihr Zugbegleiter".

Was für ein Wort! Wolfsburg, Hannover, Bielefeld sowieso, Wuppertal auch, alles Unterwegsbahnhöfe!

Manche Badegäste rauchen, und manchmal riecht es leicht süßlich: Der Joint danach löst die Pille danach ab. Es ist nämlich so, meldet das Journal of Clinical Investigation, dass das THC, das Kifferinnen so schätzen, die Konzentration des Botenstoffs Anandamid verändert. Und so wird mitunter verhindert, dass sich eine befruchtete Eizelle erfolgreich in der Gebärmutter einnistet!

Die neue Abtreibungsmethode wurde an der Vanderbilt Universität in Nashville entdeckt. Ob die WissenschaftlerInnen dabei gekifft haben, ist nicht bekannt.

Die WM ist vorbei und damit auch die Zeit der Versuche, die Welt mit Fußballmetaphern zu erklären.

Nun kommen die Melonen dran: Heute geht es um Föderalismus und Zentralismus. Die Bademeisterin mag gekühlte Wassermelonen, kernt dabei aber nicht allzu ästhetisch aus dem Mund. Warum sind bei Wassermelonen die Kerne dezentral angeordnet, während Honig- und Charentais-Melonen die praktische zentralistische Kernform gewählt haben?

Auch im Prinzenbad fällt leider Schreibkram an, deshalb war die Bademeisterin gerade in einem einschlägigen Fachgeschäft. Ich zahlte und bat die Verkäuferin um eine Quittung. Jene musterte mich skeptisch: "Na gut, wenn Sie das glücklich macht!"

Nun frage ich mich: Was ist Glück? Schon eine Quittung? Gar eine kapitale Arschbombe? Ein WM-Ticket?

Die Bademeisterin ist immer noch mit der Tupper-Party beschäftigt. Von Tupper gibt es ein unförmiges Gerät namens Küchen-Hai. Damit lassen sich Bierflaschen, Cola-Dosen, Saftflaschen und so genannte Twist-Off-Deckel, wie man sie auf Marmeladen oder Gurkengläsern findet, öffnen: 19,90 Euro kostet der Hai.

Bademeisterin verwundert: Dosen öffne ich mittels des Nippels, Drehverschlüsse mit der Hand, Bierflaschen mit einem Feuerzeug und bei Twist-Off-Deckeln hake ich eine Gabelzinke unter.

Tupper-Freak: Bademeisterin, das brauchst du dann alles nicht mehr!

Wahnsinn, mit Nippelchen...

Gestern hatte die Bademeisterin eine unheimliche Begegnung der dritten Art: Sie war bei einer Tupper-Party. Überall im Raum lag buntes Plastik aufgebahrt.

Die Show begann. Zunächst bekamen wir Kataloge und ein riesiges Bestellformular. Dann gab es für jede Dame - Herren waren nicht dabei - ein Geschenk: einen Eidgenossen! Das ist ein Plastikgefäß mit blauem Deckel, in das 500 ml Dinge reinpassen. Praktisch. Die Gastgeberin bekam noch ein Geschenk: eine Schale namens Brillant, eine atemberaubende Scheußlichkeit, bei der Plastik geschliffenes Glas imitiert.

Jetzt gibt es in der Tupperwelt zum Käsemax den Brotmax, Gewürzzwerge scheinen Evergreens zu sein, der Happy-Chef schneidet Zwiebeln, und für Lehrerinnen gibt es den Pausenkracher. Besonders beeindruckt haben mich die Silikon-Kronjuwelen mit Nippelchen!

Meine Nachbarin konnte sich nicht recht entscheiden, krakeelte ständig: "Das passt nicht, ich hab das in Brombeer!" - bestellte allerdings für schlappe 200 Euro und landete damit im Tupper-Mittelfeld.

Der große Renner war der Käsemax, da kann man Käse reintun. Korki wurde gekauft, als hätte Tupper just den ersten Korkenzieher überhaupt erfunden.

Wahnsinn - mit Nippelchen!

Liebe Badegäste!

Heute schwebt der Airbus A 380 in Berlin ein. Wundern Sie sich nicht, falls Ihnen ein Tennisball auf den Kopf ploppen sollte, gerade hörte nämlich die Bademeisterin im Radio, dass vier Tennisplätze auf die Tragflächen des Fliegers passen. Die Event-Kultur nimmt immer erstaunlichere Ausmaße an...